Funktion und Design aus einem Guss
Lange Zeit wurden die Prüfgeräte mit Polyurethan im Purschaumguss-Verfahren hergestellt. Jedoch erwiesen sich die Poleurethan-Teile des Vorgängermodells mit der Zeit als zu spröde und brüchig, was man insbesondere bei den durchgeführten Falltests nachweisen konnte. Aufgrund der hohen Anforderungen an die Belastbarkeit und Passgenauigkeit der Bauteile wurde das Thermoplast-Schaumspritzgießen für die aktuellen Geräte als Fertigungsverfahren festgelegt: Die Leichtigkeit, Stabilität, Langlebigkeit bei verschiedenen klimatischen Bedingungen und Designfreiheit des Werkstoffes standen dabei ebenso im Vordergrund. Die Hauptfunktion eines Prüfgerätes stellt nämlich eine Herausforderung dar: Die Schwingungen der Anbauteile dürfen nicht die Messergebnisse beeinflussen. Dies konnte mit den TSG-Spritzgussteilen sichergestellt werden.
TSG-Spritzguss wirtschaftlich trotz niedriger Stückzahlen
Die Kunststoffverkleidung eines Usters „Tester 6“ Garn-Prüfgerätes beinhaltet 22 Einzelteile aus 12 unterschiedlichen Werkzeugen. Dabei rechnet sich eine Produktion der Teile im TSG-Verfahren sogar bei 100 Einheiten pro Jahr. Denn die relativ hohen Anfangsinvestitionen in Spritzgusswerkzeuge amortisieren sich schnell über die Lebenszeit der Produkte. Darüber hinaus ermöglichen die gleichbleibende Qualität der Teile und reduzierte Fertigungsschritte eine einwandfreie Serienbelieferung über viele Jahre.
Die Maschinenbauindustrie erfordert viel Flexibilität
Ein hohes Maß an Flexibilität ist in der Maschinenbauindustrie von extremer Wichtigkeit. Denn auch in der Corona-Zeit kam es in dieser Branche zu Schwankungen. „Von unserem Forecast mussten wir leider stark abweichen. Es gab letztes Jahr Monate, in denen Fried teilweise sehr kurzfristig und auf Abruf niedrige Stückzahlen produzieren musste. Andererseits, wenn die Werte zügig wieder nach oben gegangen sind, war Firma Fried in der Lage schnell zu reagieren und uns zu beliefern. Diese Flexibilität hat für uns eine große Bedeutung,“- so Markus Schenker.
Eine langjährige Partnerschaft ist entstanden
Die Firma Fried durfte bereits in den frühen Projektphasen einsteigen und Uster in der Konstruktion und Entwicklung unterstützen. Im Projektmanagement war vor allem die Kommunikation zwischen beiden Parteien entscheidend. „Schnelle Entscheidungen unter starkem Zeitdruck, klare Kommunikation, Transparenz und offener Austausch sind die Punkte, die wir auf dem Weg zum erfolgreichen Produkt gemeinsam meistern konnten.“ – bestätigt Herr Schenker. „Über alles gesehen, gab es in den letzten sieben Jahren keine Qualitätsprobleme mit den Bauteilen. Dies zeigt, dass wir am Anfang alles richtiggemacht haben“. Auch die speziell entwickelte Umlaufverpackung mit einer Kleinladungsträger-Lösung hat sich in vergangenen Jahren bewährt.
Weiterführende Links:
Thermoplastischer Schaumspritzguss (TSG)
Maschinenbau bei Fried
Uster Technologies AG