Das Beste Fertigungsverfahren für Ihr Produkt

28.10.2022

Auf dem ersten Blick scheinen viele Fertigungsabläufe in der Kunststoffverarbeitung sehr gleichartig zu sein. Allerdings werden dabei verschiedene Techniken eingesetzt. Neben dem Spritzgießen, macht es oft Sinn, diverse Bauteile mit den anderen Fertigungsverfahren herzustellen. Durch die richtige Verfahrensauswahl können teure Fehlinvestitionen verhindert werden. Die Ingenieure der Firma Fried Kunststofftechnik kennen sich zum Thema Fertigungstechnik bestens aus und freuen sich Sie ausführlich zu beraten.

TSG-Verfahren: Thermoplastischer Schaumspritzguss

Zur Herstellung steifer und selbsttragender Bauteile empfiehlt sich das TSG-Verfahren. Dazu gehören beispielsweise sowohl Verkleidungsteile mit hohem Integrations- und Funktionsgrad, als auch strukturtragende Teile und Montagekörper. Im Vergleich zum Kompaktspritzguss können beim Schaumspritzguss dickere Wandstärken von 5 bis 8 mm hergestellt werden. Dadurch sind eigenständige Konstruktionen mit stabilen Geometrien und hohem Designfreigrad möglich. Die Kunststoffteile können problemlos mit unterstützenden Elementen, z.B. mit Rippen oder Domen versehen werden.

Kompaktspritzgussverfahren

Wenn eine teure Technik ästhetisch schön verkleidet werden soll, ist der Kompaktspritzguss das richtige Verfahren. Mit filigranen Konturen und perfekten Oberflächen werden die Spritzgussteile üblicherweise als Gehäuseverkleidungen verwendet. „Da die dünnwandigen Kunststoffteile in maximal 1,5-3,5 mm Wandstärken gespritzt werden können, kann bei der Konstruktion nur bedingt mit Rippen und Domen gearbeitet werden. Darum werden die Teile meistens an den tragenden Bauteilen befestigt und sorgen für eine herausragende Farbe und Optik“, erklärt Michael Eyer, Projektleiter bei der Firma Fried.

Spritzprägeverfahren

Spritzprägen ist eine Sonderform des Kompaktspritzgießens. Dieses Verfahren eignet sich am besten für wirtschaftliche Fertigung großer, stabiler und flächiger Bauteile, wobei die Wandstärkenbegrenzung auf ca. 1-5 mm hinausläuft. Die Karosserieteile, ein Traktor- oder LKW-Dach wären die perfekten Beispiele dafür. Die gleichmäßigen Wandstärken werden dabei mit komplexen Innengeometrien versehen.

Thermoforming (Single und Twin-Sheet)

Für die Herstellung von Innenbehältern z.B. bei den Gefriergeräten, Hauben oder Kotflügeln sind die großflächigen tiefgezogenen Formteile sehr gut geeignet. Um mehr Stabilität bei den Tiefziehteilen zu erreichen, greift man auf ein Twin-Sheet-Verfahren zu, bei dem zwei Platten direkt nacheinander tiefgezogen und fest verschweißt werden. Dies ermöglicht das Kombinieren verschiedener Materialeigenschaften in einem Bauteil. Besonders gut rentiert sich dieses Verfahren für die kleinen und mittleren Serien, da die Anschaffungskosten gegenüber einem Spritzgusswerkzeug äußerst gering ausfallen.

PUR-Verfahren

Gerade wenn es um die schnelle und preisgünstige Fertigung großer Formteile für Prototypen und Kleinserien geht, kann das PUR-Verfahren als Spritzguss-Alternative in Erwägung gezogen werden. Die PU-Teile kommen durch die Schaumstruktur beispielsweise bei schalldämmenden Elementen im Fahrzeugbau zum Einsatz. Allerdings besonders strenge Präzisionsvorgaben (kleiner als 0,5 mm) schließen dieses als Fertigungsverfahren aus. Auch bei den großen Stückzahlen gewinnt der klassische Spritzguss, denn das PUR-Verfahren eine sehr lange Zykluszeit von ca. 15 Minuten hat.

Composite-Verfahren

Leichte und dennoch sehr robuste Bauteile aus innovativen Faserverbundwerkstoffen werden seit längerem in der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt eingesetzt. Zur Herstellung der Kompositwerkstoffteile gibt es verschiedene Möglichkeiten. Verkürzte Zyklusdauer, kleine Toleranzen und definierte Wandstärken der Komponente machen dabei das Harzinjektionsverfahren für viele Branchen immer attraktiver.

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